Salzburgs Lebensader seit dem 8. Jahrhundert
Das künstliche Gewässer war eine wichtige Lebensader für Salzburg. Der Almkanal ist das älteste Wasserversorgungssystem Europas.
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war Grödig durch die Energiequelle des Almkanals ein Zentrum der Eisen- und Zementindustrie. Bis zu 40 Wasserräder nutzten damals an diesem Kanalabschnitt die Wasserkraft für
- Mühlen,
- Schmieden,
- Hammerwerke,
- Sägen,
- Walken,
- Stampfen
- und Kugelmühlen.
Das Kraftwerk Eichetmühle ist als ältestes Wasserkraftwerk im Land Salzburg noch im Originalzustand von 1908 erhalten. Aus dem Stauraum des Kraftwerks zweigt heute noch das sogenannte Feuerbachl Richtung Rosittenbach ab, das von 1550 bis 1813 den Glanegger Geiselweiher speiste.
Die Salzburger Wasserreiter
Schon im 15. Jahrhundert wussten Salzburgs Erzbischöfe von der ausgezeichneten Qualität des Quellwassers aus dem Untersberg. Wer jemals einen Schluck davon gekostet hat, der weiß von der außerordentlichen Qualität des Gebirgswassers. Jeden Tag entsandten die Bischöfe vor Aufgang der Sonne zwei Wasserreiter nach Fürstenbrunn, um Wasser für die erzbischöfliche Tafel in das Schloss Klessheim zu holen. In diesem Zusammenhang kam der Name „Fürstenbrunn“ für die Quelle und den nahegelegenen Ort auf.
Zwischen 1658 und 1661 entstand der Salzburger Residenzbrunnen, aus dem das Wasser vom Untersberg fließen sollte.
Zu diesem Zweck ließ Fürsterzbischof Guidobald Graf Thun eine über 9 km! lange Wasserleitung aus 3237 lärchenen Röhren bauen.
Seine Absicht war:
„die Najade des Untersberges ungetrennt vom mütterlichen Schoße“
in die Stadt zu versetzen und
„Quelle und Materialien dazu aus ein und demselben Berge zu holen.“
Das Werk misslang, denn der große Wasserdruck (Gesamtgefälle 175m) zersprengte die Holzrohre.
Stattdessen musste das Wasser dem Hellbrunnerbach entnommen werden.