Untersberger Marmor

Wiener Pestsäule aus Untersberger Marmor

Wiener Pestsäule aus Untersberger Marmor

Der Untersberger Marmor ist ein Kalkstein, der durch seine hervorragende Polierfähigkeit den Zusatz „Marmor“ trägt. Dieser vielseitig verarbeitbare Stein wird schon seit der Römerzeit abgebaut und findet auch heute noch unter Bildhauern seine Verwendung. Somit ist er der bekannteste und am längsten genutzte Naturwerkstein Österreichs und vermutlich des ganzen mitteleuropäischen Raumes.

Bruchstücke aus der Römerzeit wurden im Veitlbruch, der seit 1919 nicht mehr betrieben wird, gefunden und sind heute in unserem Museum ausgestellt.

Bevor die Marmor-Industrie Kiefer GmbH die Steinbrüche im Jahr 1887 kaufte, waren sie im Besitz des Erzbischöflichen Hofbauamts, Friedrich Baron v. Löwenstern und Prinz Leopold von Bayern. Einer der begehrten Steinbrüche, der Kieferbruch, ist heute noch im Besitz der Marmor-Industrie Kiefer GmbH und wird im Tageabbau betrieben.

Den anderen aktiven Steinbruch verpachtet die Familie Mayr-Melnhof an die Firma Wallinger.
Das Sedimentgestein ist in der Oberen Kreide entstanden. Typisch dafür sind die Bruchstücke von abgestorbenen Muscheln und Schnecken die darin abgelagert sind.

Auch wenn die Natursteinsorten farblich variieren gibt es doch handelsübliche Sorten wie den lichtgelben Untersberger Hell, den Forellenstein oder den geäderten Untersberger Rosa.

Durch sein ansprechendes Aussehen und seine Polierbarkeit war der witterungsfeste Stein in der figürlichen Steinbildhauerei im 16. Jahrhundert in Mitteleuropa weit verbreitet. In Salzburg ist uns der Stein vor allem durch die Hauptfassade des Salzburger Doms, der Engelsstiege im Schloss Mirabell und Figuren im Mirabellgarten bekannt.